Freitag, 21. Juli 2017

wechselhaft

Dienstag, 18.7.2017

Erstens kommt es anders, und zweitens als man lenkt. Oder so. Wir starten in einen Hochsommertag von Beaulon auf Landstrassen, ueberqueren nocheinmal den Canal láteral à la Loire und fahren mit gutem Wind wieder auf der N79 Richtung Osten. Die Zielvorgabe ist Génelard.

Kurz vor Paray-le-Monial denke ich zuerst an kraeftigen Seitenwind, dann ruckelt die Lenkung und ohne den linken vorderen Gummi komplett von der Felge zu schaelen kann ich in eine Pannenbucht rollen. F*uck.

Holly freut sich, dass wir schon da sind und will natuerlich sofort Gassi. Geht nicht mitten auf der Autobahn. Der netten Dame beim ARBÖ in Wien gebe ich meine Daten und die Koordinaten durch. Waehrend ich auf die Pannenhilfe warte ist Zeit, mit einem Freund zu telefonieren. Der erklaert mir, dass es hier in der Gegend exzellendes Rindfleisch gaebe. Ja, sehe ich. Steht direkt neben der Autobahn. Nach einer Stunde der Rueckruf der netten Dame: Wo ich den genau stehe? Hab ich nicht vorhin...? Egal.

Der Pannenhelfer ist nach zweimaligem Zurueckfahren zur Werkstatt noch immer leicht ueberfordert, was Werkzeug und Wissen betrifft, das Reserverad schneidet er einfach von der Sicherungsleine ab und verletzt sich dabei. Auch egal. Wir sind nach 4 Stunden Brueten bei 34 Grad wieder mobil. Der Tipp des Pfuschers, es gaebe im Ort mehrere Reifenhaendler, erweist sich zwar als richtig, aber die benoetigte Dimension ist nirgendwo auf Lager, fruehestens in 2 Wochen lieferbar?! Ok. Auf zum Lidl (alle anderen haben 3,10m Hoehenbegrenzung), einkaufen und in Ruhe essen, grosse Hunderunde und recherchieren, auch mit Unterstuezung von der Homebase, denn der ARBÖ bringt stundenlang keine brauchbare Info zuwege.

30 Kilometer weiter, in Montceau-les-Mines soll die Reifensituation (MB-Truckservice) besser sein, einen SP gibt es auch und siehe da, als wir dort einparken, waechst schraeg gegenueber ein Reifenhaendler mit Werkstatt aus dem Boden.

Ich kann mir sogar die Marke aussuchen, er hat Reifen in meiner Dimension auf Lager - wenn ich so nett waere und mich noch eine Stunde gedulde, es wartet noch ein Kunde vor mir. Wenns weiter nichts ist. Der Preis und die Arbeit passen.

Der extrem schwuele Abend hat sich das relativ trinkbare Perlenbourg aus Paray-le-Monial redlich verdient. Dieser Stellplatz und die nahe Werkstatt bekommen das Praedikat: "Empfehlenswert".

km Stand: 170.723

Mittwoch, 19.7.2017

Am Morgen wird die Reserveradhalterung noch besser fixiert, aber das Reserverad muss in die Heckgarage, sonst droht mangels Sicherung Totalverlust. "Gehoert zum Kundendienst", meint der Chef und wuenscht "Gute Fahrt". Merci!

Die Luftfeuchtigkeit ist extrem, wir schwitzen uns weiter und wieder auf den SP von Belfort. Hoffentlich regnet es bald.

km Stand: 170.997

Donnerstag, 20.7.2017

Nach leichtem Regen in der Nacht ist es etwas kuehler, aber bedeckt und immer noch schwuel. Der SP ist gut besucht, an den Stromsaeulen wird bereits improvisiert - alle sind zufrieden. Mein Nachbar ist ein Bauer aus Le Mans. Er macht eine Woche Urlaub in seiner grossen Heimat und hat viel zu erzaehlen.  Wir kochen gemeinsam Gulasch und testen dazu verschiedene franzoesische Biere... geht so ;). Holly schlemmt SPAM-Reste und beinahe 2 Pekinesen, die frei am Platz laufen. Am Abend troepfelt uns leichter Regen in den Schlaf.

Freitag, 21.7.2017

Heute schlafen wir uns aus, dann geht es auf eine lange Hunderunde. Die Markthalle muss natuerlich auch wieder besucht werden. Am Einkaufszettel steht unter anderem frisches Brot und die traumhafte Wurst vom schwarzen Schwein.

Am spaeten Nachmittag geht kurzfristig fuer zwei Stunden die Welt unter. Es schuettet und der Hagel beschaedigt ein Seitz-Fenster leicht. Die Holly nimmt es erstaunlich gelassen. Das ist gut so und gut ist auch, dass es auf 17 Grad abkuehlt.